Berufsausbildung in Teilzeit und Berufsschule in Vollzeit. Diese Diskrepanz kann Teilzeitauszubildende vor große Herausforderungen stellen. Im Betrieb erfolgt die Ausbildung in Teilzeit und es besteht mitunter die zusätzliche Möglichkeit, flexible Anfangs- und Endzeiten abzusprechen. Dagegen sind in der Regel an Berufsschulen der Beginn und Ende des Unterrichts fest vorgegeben. Die Berufsschulen haben im Rahmen der Teilzeitberufsausbildung eine wichtige Rolle. Die Praxis ist jedoch verschieden, denn je nach Organisation und Leitung ergeben sich Unterschiede zwischen einzelnen Berufsschulen. Grundsätzlich ist die Regelung der Berufsschulzeiten Ländersache, sodass es bisher keine bundesweiten Standards gibt. Ohne Antrag und Bewilligung der Verkürzung der Ausbildungsdauer kann eine dreijährige Berufsausbildung in Teilzeit seit ihrer Novellierung (Berufsbildungsgesetz, BBiG 2020) bspw. nun viereinhalb Jahre dauern. Für diese Fälle ergeben sich zusätzliche Herausforderungen, da sich der Zeitrahmen, Curricula und Prüfungen der Berufsschulen an der dreijährigen Ausbildung orientieren. Beim Treffen des bundesweiten Netzwerkes Teilzeitberufsausbildung möchten wir uns zur Rolle der Berufsschulen, unseren Erfahrungen, Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen austauschen. Schwerpunktthemen sind: Wie kann das Thema Teilzeitberufsausbildung stärker in den Fokus von Berufsschulen rücken? Wie können Berufsschulen auf die besondere Situation von Teilzeitauszubildenden eingehen? Inwiefern können andere Lernformen und Lernbegleitung den flexiblen Bedarfen von Teilzeitauszubildenden entgegenkommen? Das Netzwerktreffen findet im Rahmen des bundesweiten Netzwerks Teilzeitberufsausbildung in Kooperation der BAG EJSA und des Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg statt. Das Programm und die Anmeldemöglichkeiten werden im Herbst veröffentlicht. Für Rückfragen können Sie sich gern an Anja Tschanter: tschanter@netzwerk-teilzeitausbildung-bw.de wenden.
Online