Newsletter 07/24 des Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg
Netzwerk Teilzeitausbildung BW

NEWSLETTER 07/2024

Liebe Mitglieder des Netzwerks Teilzeitausbildung Baden-Württemberg,

dieser Newsletter kommt wie gewohnt zum Monatsende. Viele von Ihnen sind vermutlich gerade im Urlaub?! Egal, ob Sie die News erst nach Ihrem Urlaub lesen oder über die Sommerwochen am Arbeitsplatz sind: wir wünschen Ihnen schöne Sommertage!

Einen großen Schritt weiter sind wir mit der Anpassung der Rahmenkriterien für die Teilzeitausbildung in der generalistischen Pflegeausbildung gekommen. Im überarbeiteten Papier wird jetzt das integrierte Modell als Option für die Organisation der Teilzeitausbildung an Pflegeschulen explizit erwähnt. Außerdem wurden modellhafte Blockpläne für separate Teilzeitklassen sowie für das integrierte Modell erarbeitet und zur Verfügung gestellt. Die Links zu den Materialien stehen unten und sind auf unserer Website im Download-Bereich hinterlegt.

Im August melden wir uns mit einer weiteren Ausgabe des Newsletters!

Bis dahin sommerliche Grüße

Ulrike Sammet und Anja Tschanter

Neues aus dem Netzwerk Teilzeitausbildung BW

Veränderte Rahmenkriterien für die Teilzeitausbildung in der generalistischen Pflegeausbildung

Das Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg hat im Juni 2024 zusammen mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport die Rahmenkriterien für die Teilzeitausbildung in der generalistischen Pflegeausbildung überarbeitet. Weiterhin wurden Modelle und Blockpläne für die Teilzeitausbildung in separaten Teilzeitklassen sowie für ein integriertes Modell erarbeitet.


Fachveranstaltung „Zukunft Teilzeitausbildung“

Die Förderung der Teilzeitausbildung ist seit 2012 eine der zentralen Förderlinien des Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg, bei der aktuell fünf Projektverbünde an 22 Standorten Menschen bei der Aufnahme einer Teilzeitausbildung unterstützen. Das Förderprogramm „Teilzeitausbildung für Alleinerziehende, Mütter mit Kindern in Bedarfsgemeinschaften und Pflegende“ vereint hierbei verschiedenen Förderziele wie den Zugang zu Beschäftigung, die Fachkräftesicherung sowie die Armutsbekämpfung. Gemeinsam mit dem Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg wurden die Projektverbünde als Vorhaben von strategischer Bedeutung nach EU-Verordnung ausgewählt. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zu dieser Veranstaltung am 10. Oktober ins Sozialministerium Baden-Württemberg ein, bei der sich die Projektverbünde vorstellen und Auszubildende inkl. Ausbilderinnen von dualen und schulischen Teilzeitausbildungen Ihnen von ihren Erfahrungen berichten und Ihre Fragen beantworten. Als Referentin wird Dr. Carola Burkert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung einen Einblick in die Arbeitswelt der Zukunft geben.


Treffen des Netzwerks Teilzeitausbildung Baden-Württemberg

Hiermit laden wir Sie herzlich zu unserem zweiten Netzwerktreffen 2024 ein. Dieses findet am 14. November 2024 in Stuttgart statt. Im ersten Teil bieten wir Ihnen neben aktuellen Informationen und Berichten aus unserer Geschäftsstelle die neuesten gesetzlichen Änderungen, deren Auswirkungen und Fördermöglichkeiten für die Teilzeitausbildung und Teilzeitumschulung. Erfahren Sie weiterhin von einem Experten aus der Regionaldirektion den aktuellen Stand über den Aufgabenübergang „Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW)“ von den Jobcentern zu den Agenturen für Arbeit und die geplante Mittelausstattung. Im zweiten Teil erwartet Sie ein spannendes Worldcafé zu den Themen „Erfolgsstrategien und Herausforderungen der Teilzeitausbildung: Jobturbo, Sprachförderung, Künstliche Intelligenz und Netzwerkbildung“. Hier können Sie die Gelegenheit zum intensiven Austausch und zur Vernetzung mit anderen Netzwerkmitgliedern nutzen.


Fortbildung „Handlungs- und Argumentationstraining gegen populistische Äußerungen im Ausbildungs- und Arbeitsumfeld“

Diese Fortbildung des Netzwerks Teilzeitausbildung Baden-Württemberg findet am 28. November in Stuttgart statt. Sie richtet sich an Menschen, die bspw. mit Gruppen arbeiten, Teilzeitauszubildende beraten und begleiten oder im kollegialen Gespräch mit rechtspopulistischen Äußerungen konfrontiert werden. Das Handlungs- und Argumentationstraining informiert und sensibilisiert für menschenverachtende Einstellungen, Diskriminierung und ungleiche Chancen in der Gesellschaft. Das Training vermittelt Strategien für zivilcouragiertes Verhalten in der Konfrontation mit Populismus und Vorurteilen und bietet Raum, um diese einzuüben.


Wissenswertes

Ausbildungsbündnis Baden-Württemberg: Ausbildungsmarkt stark in Bewegung

Das baden-württembergische Ausbildungsbündnis aus Politik und Wirtschaft hat sich über die aktuelle Situation des Ausbildungsmarkts im Land ausgetauscht. Die Bewerberzahlen sind gestiegen, rund 35.300 Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt. Thema des Spitzengesprächs war auch die Einführung eines neuen Landesausbilderpreises.


Flexible Arbeitszeitmodelle als Erfolgsfaktor für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung ermöglicht mehr Zeitsouveränität und fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bildungsträger können ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern, indem sie ihren Mitarbeitenden mehr Entscheidungsspielraum über ihre Arbeitszeiten geben. Ein Beispiel dafür ist das Helios Klinikum Hildesheim, das durch flexible Arbeitszeitmodelle seine Mitarbeitenden unterstützt.


Frauen stabilisieren Arbeitszeiten: Deutlicher Trend zu längerer Teilzeitarbeit

Anders als zuletzt häufig in den Medien berichtet, wird in Deutschland nach wie vor viel gearbeitet – im Schnitt 34,9 Stunden pro Woche. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Arbeitszeitmonitor von Dr. Angelika Kümmerling vom Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. Der Betrachtungszeitraum umfasst die Jahre 2012 bis 2022. Im Fokus: die geschlechtsspezifischen Arbeitszeiten. Ein zentrales Ergebnis: Vor allem die Arbeitszeiten von Müttern haben sich im Zeitvergleich deutlich erhöht.


Neue Landesagentur zur Unterstützung der Fachkräftezuwanderung

Zur Unterstützung der Fachkräftezuwanderung nach Baden-Württemberg wird eine Landesagentur eingerichtet. Damit will das Land ausländischen Fachkräften eine unkomplizierte und schnellere Einreise ins Land ermöglichen und damit auch den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg stärken.


Zuschuss an Pflegeeinrichtungen für Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf

Mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz wurde § 8 Abs. 7 neu in das SGB XI eingefügt. Diese Regelung sieht vor, dass Pflegeeinrichtungen einen Zuschuss für Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf erhalten können. Der GKV-Spitzenverband hat in einer Richtlinie die Voraussetzungen und das Verfahren zur Vergabe der Fördermittel festgelegt. Förderfähig sind Maßnahmen, die das Ziel haben, die Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf für die in der Pflege tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Eine solche Verbesserung liegt vor, wenn die Maßnahmen zur Lösung jener Herausforderungen im Alltag der Beschäftigten beitragen, die sich aus dem Zusammenspiel beruflicher und familiärer Aufgaben und Pflichten sowie außerberuflich übernommener Pflege- und Betreuungsaufgaben ergeben.


Förderprogramme

Förderaufruf „Kontaktstellen für Zugewanderte in arbeitsausbeuterischer Beschäftigung“

Mit dem Projektaufruf wird das Ziel verfolgt, zugewanderten Arbeitskräften aus EU-Ländern und Drittstaaten in Baden-Württemberg umfassende Unterstützung insbesondere in Form von Informationen, Begleitung, Beratung und Qualifizierung anzubieten. Durch diese unterstützenden Maßnahmen soll den Betroffenen geholfen werden, ihre Arbeits- und Lebenssituation konkret zu verbessern. Idealerweise soll eine Einmündung in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis ermöglicht werden, auch um einen Beitrag zur Deckung der Lücke an Arbeits- und Fachkräften im Land zu leisten. Gleichzeitig sollen präventive Maßnahmen dazu beitragen, arbeitsausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse erst gar nicht entstehen zu lassen. Hierzu fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus „Kontaktstellen für Zugewanderte in arbeitsausbeuterischer Beschäftigung“ als integratives Unterstützungsangebote.


Projektaufruf „Assistierte Ausbildung für Pflegehilfe, Alltagsbetreuung sowie Heilerziehungspflege und Heilerziehungsassistenz“

Das Sozialministerium unterstützt mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes die Assistierte Ausbildung in Pflegehilfe und Alltagsbetreuung. Das Angebot schafft Ausbildungsperspektiven und leistet zugleich einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel.Antragsfrist: 26.08.2024.


Veröffentlichungen und Materialien

Familienfreundliche Arbeitgeber: die Attraktivitätsstudie

Damit Unternehmen ihre Vereinbarkeitsmaßnahmen zielgruppen- und bedarfsgerecht ausrichten können, ist es wichtig zu wissen, was erwerbstätige Mütter, Väter und pflegende Angehörige brauchen bzw. von ihren Arbeitgebern erwarten. Die vorliegende Studie beantwortet diese Frage und zeigt erstmals differenziert auf, was erwerbstätige Mütter und Väter bzw. Beschäftigte mit Pflegeaufgaben als attraktive Arbeitgebermerkmale werten und inwiefern sie bereit sind, auf Gehalt zu verzichten oder gar den Arbeitgeber zu wechseln, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können.


Fact-Sheet der Bertelsmann-Stiftung zu Alleinerziehenden

Vier von zehn alleinerziehenden Familien in Deutschland sind armutsgefährdet. An der prekären Situation hat sich in den vergangenen Jahren trotz punktueller Erleichterungen kaum etwas geändert. Dabei gehen die meisten der alleinerziehenden Eltern einer Erwerbstätigkeit nach. Das Factsheet gibt anhand von Daten und zahlreichen Grafiken einen Überblick über die Lebenssituation alleinerziehender Familien in Deutschland. Insgesamt 1,7 Millionen alleinerziehende Familien mit minderjährigen Kindern leben aktuell in Deutschland. Das entspricht jeder fünften Familie. Wie es zum Alleinerziehen kommt und welche Betreuungsmodelle in den Familien gelebt werden, zeigt das Factsheet. Die Veröffentlichung gibt auch Einblicke in die Aufteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit alleinerziehender Mütter und Väter. Ein Schwerpunkt der Analyse liegt bei der Betrachtung der finanziellen Situation alleinerziehender Familien sowie ihrer Armutsbetroffenheit. Abschließend werden Reformvorschläge skizziert, die Armut von Alleinerziehenden reduzieren und sie bei der Bewältigung ihres herausfordernden Alltags unterstützen könnten.


Familienreport 2024 des BMFSFJ veröffentlicht

Der Familienreport 2024 beschreibt die vielfältigen Lebenslagen von Familien in Deutschland. Die mittlerweile 8. Ausgabe bietet eine umfassende Bestandsaufnahme langfristiger Trends, sie greift aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen auf und informiert über familienpolitische Maßnahmen und Programme der Bundesregierung.


IAB-Forschungsbericht: Institutionelle Hürden beeinflussen Umfang und Qualität der Erwerbstätigkeit von Geflüchteten

In diesem Forschungsbericht wird die Arbeitsmarktintegration der zwischen 2013 bis Mitte 2019 nach Deutschland zugezogenen Geflüchteten und ihrer Haushaltsmitglieder auf Grundlage der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten untersucht. Demnach sind sowohl die Erwerbstätigenquoten als auch die Verdienste seit dem Ende der COVID-19-Pandemie merklich gestiegen und die Qualität der Arbeitsmarktintegration insgesamt hat sich verbessert. Im Jahr 2022 erreichte die durchschnittliche Erwerbstätigenquote der 2015 zugezogenen Kohorte 64 Prozent.


Infopapier zur Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis

Seit 1. März gilt die neue Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis. Der Gesetzgeber hatte erst vorgesehen, dass sie die Ausbildungsduldung ersetzt. Jetzt existieren aber Ausbildungsduldung und Aufenthaltserlaubnis für die Ausbildung als parallele Regelung nebeneinander. Das neue Infopapier von „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ nimmt beide Aufenthaltsstatus unter die Lupe und erklärt, wo sich die Voraussetzungen unterscheiden, welche Regelungen identisch sind und was die Vorteile der Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis sind.


Nachteilsausgleich in der Berufsbildung

Der Nachteilsausgleich in der Berufsbildung soll besondere Verhältnisse von behinderten Menschen bei der Durchführung und Prüfung der Ausbildung berücksichtigen. Bei seiner Anwendung zeigen sich häufig Unsicherheiten und Herausforderungen. Ein Projekt des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat untersucht, unter welchen Rahmenbedingungen die zuständigen Stellen den Nachteilsausgleich umsetzen und welche Fragen, Bedarfe und Verbesserungsmöglichkeiten sich zeigen. Der BIBB Fachbeitrag "Nachteilsausgleich in der Berufsbildung" sammelt Ergebnisse und gibt Handlungsempfehlungen.


Sonstiges

Kurzfilm von ARTE: „Deutschland: Migration gegen den Arbeitskräftemangel“

Mit dem Ziel Geflüchtete schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren ist der bundesweite Aktionsplan „Job-Turbo“ gestartet. In dem kurzen Dokumentationsfilm von Arte wird ein Einblick in den Aktionsplan und seine Hintergründe gegeben und erklärt, warum Deutschland diesen „Turbo“ braucht.


Überaus-Interview mit Ruth Enggruber

Erziehungswissenschaftlerin Ruth Enggruber erläutert im Interview, weshalb die duale Berufsausbildung allen jungen Menschen offenstehen sollte, wie ein inklusives Berufsausbildungssystem aussehen müsste und was dies für den Übergangsbereich und die sozialpädagogische Arbeit bedeutet. Sie spricht sich dafür aus, flexibilisierte, individualisierte Ausbildungswege zu ermöglichen, sodass alle mit ihren individuellen Ausbildungsvoraussetzungen einen Berufsabschluss erreichen können.


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Netzwerk Teilzeitausbildung BW

Ulrike Sammet

Geschäftsführerin und Referentin
Sammet@netzwerk-teilzeitausbildung-bw.de


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